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Ein Brief an Günther

Autorenbild: Susann SeifertSusann Seifert

Günther,

du weißt es so gut wie jeder andere: Das Altenburger Land hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Früher war hier mehr los, es gab Arbeit, und die Jungen blieben. Heute? Die Arbeitsplätze sind weg, die Jugend zieht weg, und das Leben hier hat sich gewandelt. Die AfD hat bei den letzten Wahlen ordentlich abgeräumt – auch bei den Älteren, wie dir. Das zeigt, dass viele Menschen mit der aktuellen Politik unzufrieden sind. Aber ist das wirklich die Lösung?


Es ist verständlich, dass viele sich von der Politik nicht mehr vertreten fühlen. Man hat das Gefühl, dass man im Alter „nichts mehr wert“ ist und die Politiker sich kaum um die wahren Probleme hier kümmern. Die AfD nutzt diese Enttäuschung aus und verspricht, für die abgehängten Leute einzustehen. Aber Günther, denk mal drüber nach: Bringt uns das wirklich weiter? Ich meine, eine Partei zu wählen, die als gesichert rechtsextrem eingestuft ist? Werden die Gräben nicht noch tiefer, wenn wir auf solche extremen Lösungen setzen?


Klar, die Politiker müssen endlich mehr für uns tun. Sie müssen aus ihren Büros raus, sich wirklich um unsere Sorgen kümmern und nicht nur Versprechungen machen. Es braucht konkrete Maßnahmen – mehr Arbeitsplätze, bessere Infrastruktur und vor allem ehrliche Kommunikation. Die Politiker müssen wieder zu uns kommen, zuhören und uns in die Entscheidungen einbeziehen. Nur so können sie das Vertrauen zurückgewinnen.


Günther, es liegt aber nicht nur an den Politikern. Wir müssen auch selbst aktiv werden. Meckern bringt uns nicht weiter. Wir sollten uns politisch beteiligen, wählen gehen, mitdiskutieren, und nicht nur in der Kneipe darüber reden, was alles schiefläuft. Wenn wir wollen, dass sich was ändert, müssen wir auch mitmachen, sei es in Vereinen oder Bürgerinitiativen. Es liegt an uns, den Politikern zu zeigen, was wir wirklich brauchen.


Die Wahl der AfD mag ein Zeichen der Unzufriedenheit sein, aber sie bringt keine echten Lösungen. Stattdessen sollten wir nach vorne schauen und gemeinsam daran arbeiten, das Altenburger Land wieder zu einem Ort zu machen, in dem alle Generationen eine Zukunft sehen. Das schaffen wir nicht durch Spaltung, sondern nur durch Zusammenarbeit – zwischen uns Bürgern und der Politik.

Günther, es ist Zeit, dass wir alle – du, ich und die Politiker – Verantwortung übernehmen. Nur so können wir unser Altenburger Land wieder stark machen.

Wie du dich konkret in das politische Geschehen einbringen kannst, habe ich im Beitrag "Ein Pläydoyer für die Demokratie" aufgelistet. Schau da mal rein. Bei Fragen, sprich mich gerne an!


Beste Grüße

Susann

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© Susann Seifert, Farbküche / Illustrationen: Maren Amini

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