Ein Blick auf mutige Ideen und ehrgeizige Pläne (Teil 1/3):
Die wunderschöne Stadt Altenburg schlummerte lange unter den Folgen des Strukturwandels, prachtvolle Bauwerke wurden in einen Dornröschenschlaf versetzt. Doch engagierte Menschen aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung haben entschieden, dass es an der Zeit ist, ihre Stadt wiederzuerwecken.
Mit Herzblut und Engagement machten sie sich auf den Weg, um Altenburg vor der weiteren Schrumpfung und das baukulturelle Erbe vor dem Verfall zu retten. Ihre Reise führte sie nach Erfurt, Berlin und Bonn, wo sie ihre Ideen präsentierten und tatsächlich den einen und anderen Geldregen für Altenburg ernteten.
Weder Pandemie noch explodierende Kosten konnten den Entschlossenen Einhalt gebieten. Die Vorhaben blieben stets auf Kurs. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob Altenburg sein Schicksal neu schreibt:
Werden Menschen in Scharen zur Spieleerlebniswelt, ins Lindenau-Museum oder zur Landesgartenschau strömen? Werden die Altenburger die neue Bibliothek im Ernestinum bevölkern und von der Spiele-DNA erfasst?
Mit Zuversicht blicken wir bis ins Jahr 2030. Wohlwissend, dass die ein oder andere Baustelle zu bearbeiten ist.
In diesem Text werfen wir ein Schlaglicht auf die Spieleerlebniswelt:
YOSEPHINUM – Die Kraft des Spielens erleben
Historisches Gebäude, neues Leben
Die Spieleerlebniswelt, einst von Dr. Christian Horn, Florian Voß und Prof. Jens Junge für das Museumsquartier am Schlossberg entworfen, soll nun ihr volles Potenzial in Altenburgs Innenstadt entfalten und Altenburgs Spieletradition auf eine neue Ebene heben. Das 1841 erbaute Josephinum, ein ehemaliges Schul- und Parlamentsgebäude, wird zu diesem Zweck denkmalgerecht saniert und erweitert.
Fotos: Stadt Altenburg
Moderne Erweiterungen mit Fingerspitzengefühl
Das Gebäude, stolz und souverän, thront in der Georg-Altenbourg-Straße und wird architektonisch zu einem Highlight in der Innenstadt entwickelt. Ergänzt durch zwei neue Baukörper, die durch eine barrierefreie Erschließung, Sanitäranlagen, Küchen- und Technikräume für einen zeitgemäßen Ausstellungsbetrieb sorgen, ohne das Denkmal mit modernen Einbauten zu belasten.
Um alle Hauptgeschosse des Josephinums barrierefrei anbinden zu können, wird der rückwärtige Erschließungsriegel dreigeschossig ausgeführt, ohne dem Josephinum die Show zu stehlen. Ein weiterer, in den Hang geschobener Neubau östlich des Bestandsgebäudes beherbergt flächenintensive Bereiche des „Innovation Labs“ und tritt nur dezent in Erscheinung. Ein Schaufenster ermöglicht einen Einblick in das Innere des Gebäudes. Das Flachdach wird als Stadtterrasse ausgebildet, die in das Nutzungskonzept des YOSEPHINUMS (geschrieben mit einem „Y“!) integriert wird.
Multimediale Erlebnisausstellung
Mit einer Investition von 24,69 Millionen Euro entsteht auf rund 3.500 Quadratmetern eine multimedial gestaltete Erlebnisausstellung rund um das Thema Spiel. Eine Game-Lounge für analoge und digitale Spiele bis hin zum E-Sport und ein Innovation Lab für Veranstaltungsformate werden hier realisiert.
Erste Entwürfe für die Themenräume im Yosephinum. Quelle: Stadt Altenburg
Herausforderung Parkplatzsituation
Eine Herausforderung bleibt jedoch: Aufgrund der repräsentativen Zwecke und der konzeptionellen Nutzung sind auf dem Grundstück – bis auf Behindertenparkplätze –keine PKW-Stellplätze vorgesehen.
Neue Marke, große Erwartungen
Die "Altenburger Spielewelt" wird zur Marke "YOSEPHINUM – Erlebe die Kraft des Spielens". Trotz unvermeidbarer Kostensteigerungen und einem verschobenen Eröffnungstermin auf Herbst 2027 bleibt die Vorfreude und das Engagement ungebrochen.
Einen Vorgeschmack bietet das Spielefestival "Altenburg spielt" und das Format "Yosephinum on Tour".
Weitere und fortlaufende Informationen sind auf www.yosephinum.de sowie auf Instagram (yosephinum) verfügbar.
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