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Katapult hat´s gemacht: Ein Magazin für Sachsen

von Susann Seifert


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Chemnitz-Sonnenberg ist kein Ort, an dem man eine neue Medienzukunft vermuten würde. Zu oft war hier die Rede von Abwanderung, Leerstand, Problemen. Und doch: Genau hier, in der Fürstenstraße, ist etwas entstanden, das weit über den Stadtteil hinausreicht. Die Eröffnung von Katapult Sachsen – Redaktion und Buchhandlung zugleich – war nicht einfach ein Termin im August. Es war ein mutiger und wichtiger Schritt, der zeigt, wie Journalismus heute Teil von Stadt und Gesellschaft werden kann.


Menschen hielten frisch gedruckte Hefte in den Händen, andere blieben vor der bunt gestrichenen Fassade stehen und kamen ins Gespräch. Plötzlich war die Eröffnung nicht nur eine Magazinpremiere, sondern ein Impuls – einer, der über die Straße hinausstrahlte.


Räume, die mehr sind als Räume

Wir von der Farbküche waren mittendrin. Schon im vergangenen Jahr hatten wir den Katapult-Bus gestaltet, der seitdem durchs Land rollt. Diesmal war es die Hauswand der Buchhandlung: bunter, offener, einladender. Beim Malen allein blieb es nicht: Menschen blieben stehen, diskutierten mit uns über Bücher, Politik, die Stadt.


Da wurde klar: Dieser Ort ist mehr als ein Laden. Er ist Andockpunkt, Diskursraum, Teil der Stadt. In einem Viertel, das lange mit Wegzug und Leerstand verbunden war, schafft die Buchhandlung etwas, was klassische Stadtplanung allein nicht hervorbringen kann: Sie bringt Menschen ins Gespräch, sie stiftet Nachbarschaft. Hier verbinden sich Kultur, Journalismus und Stadtgesellschaft. Ein Magazin, das Räume schafft, wird selbst zum gesellschaftlichen Akteur.



Mut und Ambition

Dass Katapult ein Redaktionsteam für Sachsen aufbaut, ist ein Schritt mit Signalwirkung. Regionaljournalismus gilt vielerorts als auslaufendes Modell – zu teuer, zu kleinteilig, zu beliebig. Katapult zeigt das Gegenteil: ein Magazin mit Haltung, klarer Sprache und starkem Layout. Keine Angst vor Kanten.


Was bleibt

Am Ende dieser Tage in Chemnitz bleibt für uns mehr als eine gestaltete Wand. Es bleibt die Erfahrung, wie stark Medien sein können, wenn sie nicht nur berichten, sondern Begegnung ermöglichen. Katapult Sachsen ist damit nicht nur ein Gewinn für die Region – es ist ein Modell für die Zukunft.


Denn: Katapult Sachsen macht deutlich, dass Regionaljournalismus – wenn er ernsthaft betrieben wird – eine urbane Ressource sein kann. Eine Ressource, die junge Menschen bindet, Teilhabe organisiert und letztlich Vertrauen in Demokratie und Öffentlichkeit stärkt. Genau diese Schnittstellen zwischen Medien, Stadt und Zivilgesellschaft werden in Zukunft noch wichtiger.


Glückwunsch, Sachsen, zu diesem Gewinn. Und vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch Thüringen seine eigene Ausgabe bekommt.


Und wir? Wir sind froh, dass wir dabei waren – mit Sprühdosen, mit Gesprächen, mit Neugier auf das, was daraus noch wachsen wird.



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© Susann Seifert, Farbküche / Illustrationen: Maren Amini

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